Markus Huemer
Austrian, b. 1968
Wie kann man Datensicherung nicht wollen, Sicherungskopien ablehnen, Erarbeitetes nicht zu schützen suchen? Dies sind einige Fragen, die der skurril erscheinende Ausstellungstitel ohne konkrete Rückschlüsse oder Zusammenhänge zuzulassen, aufwirft.
Damit leitet uns Markus Huemer auf eine Diskrepanz-Ebene, die nicht nur charakteristische für sein Werk, sondern auch für unsere Welt, deren Wahrnehmung und technische Möglichkeiten ist. Wir suchen Orientierung, Lesbarkeit und Sinn, ein Streben, das mittels eines strukturellen Verfahrens der Zusammenführung von Bild und Titel vorgegeben und gleichzeitig in seiner Unmöglichkeit entlarvt wird.
Als konzeptueller Künstler, der in den Medien Malerei und Zeichnung ebenso arbeitet, wie er interaktive Installationen, Environments oder Computeranimationen schafft, überprüft er die Kunsttauglichkeit digitaler Medien mit der Erfahrung klassischer Medien.
Im Wissen davon, dass gemalte ebenso wie Netzwelten imaginierte, völlig artifizielle sind, entwickelt Huemer Werkfamilien, die in unterschiedlichsten Formaten dem Problem von Wirklichkeit, der Konstruktion von Realität und deren Wahrnehmung nachgehen.
In bewusster Formen- und Farbreduktion erreicht uns seine Bildsprache unmittelbar. Wir werden an etwas erinnert und erkennen gleichzeitig, dass es sich um eine Form der Stilisierung, der Hervorhebung, des Eintauchens handelt. Nicht um Abbildung der Wirklichkeit geht es, sondern Huemers Bilder korrespondieren mit verschiedenen Wirklichkeiten, woraus Parallelwelten entstehen, von denen wir angezogen werden und die wir zu entschlüsseln versuchen.
Sprache, die dafür ein adäquates Mittel zu sein scheint, wird dabei von Markus Huemer eingesetzt, um das Auseinanderdriften von versuchter Sinngebung und Bilddeutung auf uns zukommen, prallen zu lassen, uns in diese Drift einzuschleusen, das Bewusstsein für Irritation zu schärfen.
Submitted by Rudolf Budja Gallery


