Gabriele Senn Galerie
abc art berlin contemporary 2015

Cäcilia Brown entwickelt ihre skulpturalen Arbeiten indem sie auf Objekte im urbanen Raum Bezug nimmt und diese aus der normativen Nutzung funktionaler Gebrauchsgegenstände gleichsam zu befreien scheint. So werden etwa Mülltonnen zu verbeulten, verkohlten und verrosteten Stahlskeletten, deren Formensprache und Oberflächenbeschaffenheit auf eine Widerständigkeit gegen das Zweckhafte verweist, die die Künstlerin den Objekten zu entziehen versucht. Materialen wie Stahl, Gips und Beton, die üblicherweise der Rationalität und Ökonomie moderner Bauformen unterliegen, werden entweder gegen ihre funktionelle Logik eingesetzt – wie etwa bei Eisenbahnschienen aus Beton – oder stehen im Rahmen von aleatorischen Produktionsprozessen im Widerspruch zu ihrer materiellen Bestimmung. Eine Re-kontextualisierungen der Objekte durch Werk- und Ausstellungstitel ermöglicht Brown den urbanen Raum mit neuen Narrativen zu besetzen.
Text: Bettina Brunner